Perfekt abgestimmte Fahrzeuge, motivierte Mechaniker, gute Organisation und ein reibungsloser Ablauf der Boxenstopps – das alles trägt die Handschrift von Achim Becker. Unser Chefmechaniker und Technischer Leiter hat uns erzählt, was seine Arbeit bei Land-Motorsport ausmacht.
Du bist beim ADAC GT Masters Technischer Leiter des Teams. Was sind deine Aufgaben?
Zu Hause in der Werkstatt kümmere ich mich eigentlich um alles, was mit unseren Autos zu tun hat. Das umfasst in erster Linie die Vorbereitung der Fahrzeuge, Ersatzteilbestellung, Laufzeitkontrolle der Bauteile und die Organisation notwendiger Reparaturen. Des Weiteren stehe ich in Kontakt mit den Ingenieuren und unserem Dämpferspezialisten, um Verbesserungen oder spezielle Set-up-Wünsche umzusetzen. Am Rennwochenende selbst leite ich das Team der Mechaniker und betreue gleichzeitig als Chefmechaniker unser Auto #1. Außerdem stehe ich für Crew und Fahrer für alle Fragen zur Verfügung und bin auch für die letzten wichtigen Abstimmungen im Training und vor dem Qualifying zuständig.
Du bist seit vielen Jahren Teil des Teams. Wie kam es dazu und was macht die Zusammenarbeit so besonders?
Meinen ersten Kontakt zum Team hatte ich bereits 2005 als ich mein Schulpraktikum bei Land-Motorsport gemacht habe. Anschließend durfte ich beim 24-Stunden-Rennen und bei einzelnen VLN-Läufen helfen. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Angefixt vom Motorsport habe ich dann meine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker gemacht und bin Anfang 2010 wieder zu Land zurückgekehrt. Seitdem bin ich Teil des Teams. Wirklich eine lange Zeit, die aufgrund des guten Teamgeistes und der langfristigen Zusammenarbeit mit vielen Partnern so gut funktioniert und so viel Spaß macht.
Was war der beste Moment mit dem Team, an den du dich gerne erinnerst? Gab es auch Enttäuschungen oder Rennen, die du lieber vergessen möchtest?
Ich glaube in den 13 Jahren gab es mehrere wirklich schöne Momente. Auf jeden Fall 2016 und 2021 die Titelgewinne im ADAC GT Masters. Und nicht zu vergessen: der Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2017. Aber auch die Zeit, als wir in der IMSA in den USA gefahren sind, werde ich nie vergessen. Einfach gesagt, war es die geilste Zeit mit dem besten Racing! Klar gab es aber auch nicht so tolle Momente. Zum Beispiel das 8-Stunden-Rennen in Laguna Seca. Wenn man das Rennen siebeneinhalb Stunden anführt und kurz vor Schluss abgeschossen wird, ist das schon niederschmetternd. Auch beim zweiten Platz in Daytona wusste ich nicht so richtig, ob ich mich freuen oder einfach nur heulen soll. Uns fehlten im Ziel lediglich 0,2 Sekunden auf den Sieger. Das war so ärgerlich, dass wir uns kaum über den Podestplatz freuen konnten. Aber auch das ist Racing und gehört eben dazu.