Beim vierten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring kommt es auf ein balanciertes Set-up an. Steffen Mohr ist hier als einer unserer Ingenieure gefragt und nutzt genau dafür seine über 20-jährige Erfahrung im Motorsport. Warum er sich für den Berufsweg entschied und worauf es bei seiner Arbeit ankommt, verrät er im Interview.
Warum bist du Ingenieur geworden?
Wie bei vielen hat die Leidenschaft für den Motorsport bei mir tatsächlich auch angefangen als ich Kind war. Ich erinnere mich da zum Beispiel an mein erstes Formel 1-Rennen am Nürburgring 1985. Diese Begeisterung war da auch weniger auf einen speziellen Fahrer oder ein Team, sondern mehr auf den Sport an sich gerichtet. Mein beruflicher Werdegang über das Maschinenbaustudium war immer darauf ausgelegt, mal im Motorsport Fuß zu fassen und ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass ich Ingenieur geworden bin.
Wie läuft so ein Wochenende für dich ab und worauf kommt es besonders an?
Das geht eigentlich schon vor dem Rennwochenende mit den Vorbereitungen los. Jede Strecke hat andere Gegebenheiten, die für meine Arbeit wichtig sind. Man überlegt sich, welches Set-up am besten passen könnte und bereitet die grobe Rennstrategie schon mal vor. Beim Testtag probieren wir verschiedene Einstellmöglichkeiten aus. Das sind zum einen streckenspezifische Erkenntnisse, die wir suchen, aber auch welche, die eher zum allgemeinen Verständnis des Fahrzeugs beitragen. Für Qualifying und Rennen gelten dann auch schon wieder andere Bedingungen, die die Anforderungen an eine gute Abstimmung beeinflussen. Über die Datenanalyse, Erfahrungen und die Gespräche mit den Fahrern perfektionieren wir so das Set-up im Laufe des Wochenendes. Konstant gute Leistungen sind unser Anspruch und das geht am besten, wenn man genau diese einzelnen Stellschrauben an einem Rennwochenende optimal einstellt. Nach einer Veranstaltung schauen wir uns noch mal die Daten der Sessions an und versuchen, daraus Erkenntnisse für das nächste Mal zu sammeln.
Was gefällt dir am meisten bei deiner Arbeit?
Am meisten gefällt mir die Datenanalyse und die konstante Verbesserung, das Dazulernen und der Fortschritt. Nie stillstehen und immer versuchen, noch ein bisschen mehr herauszuholen – das ist das, was mich in meiner Rolle antreibt. Das gilt für die einzelnen Rennwochenenden genauso wie für die komplette Saison und das macht mir am meisten Spaß.
Mehr zur Abstimmungsarbeit auf dem Lausitzring gibt es hier: Lausitzring: Christopher Haase verrät, worauf es ankommt.