Montaplast by Land-Motorsport belegt beim größten Sportwagenrennen der USA nach 24 Stunden mit dem hauchdünnen Rückstand von 0,293 Sekunden Rang zwei mit Connor De Phillippi (USA), Jeffrey Schmidt (SUI), Jules Gounon (FRA) und Christopher Mies (DEU).
Erfolgreiche Rennpremiere für das Team aus dem Westerwald mit dem Audi R8 LMS GT3 in der mit 27 Autos von sieben Automobilherstellern stark besetzten Klasse der GT3-Fahrzeuge.
„Das ist nach den Meistertiteln im ADAC GT Masters 2016 der größte Erfolg in unserer Teamgeschichte“, sagt Teamchef Wolfgang Land zum zweiten Platz in der Klasse GTD in Daytona. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber nach 24 Stunden mit lediglich 0,293 sec oder zwei Wagenlängen Abstand ein 24-Stunden Rennen auf Platz zwei zu beenden, ist ein Erfolg und keine Niederlage. Wir gratulieren Porsche zum Sieg und können auf ein faires 24-Stunden Rennen zurückblicken.
Daytona ist seit den sechziger Jahren das größte amerikanische Sportwagenrennen. Ausgetragen wird das Rennen auf dem Daytona International Speedway in Florida. Der knapp 5,7 Kilometer lange Kurs besteht aus der typisch amerikanischen Oval-Rennstrecke und einem Kurvengeschlängel im Infield. „Für uns eine absolute Premiere, während fast alle anderen Teams hier schon reichlich Erfahrung haben“, sagt Wolfgang Land, bevor es am Donnerstag ins Qualifying geht. „In nur 15 Minuten gilt es in diesem Zeittraining die Startposition herauszufahren. Von Platz sechs der GT3-Klasse geht Montaplast by Land-Motorsport dann am Samstag um 14:30 Uhr Ortszeit in das 24-Stunden-Rennen.
Mit einer starken Anfangsphase kämpfen Land-Motorsport und seine Fahrer bereits nach wenigen Stunden um die Klassenführung. Am frühen Abend zieht dann eine zehnstündige Regenfront über Daytona Beach auf, die die amerikanischen Wetterfrösche in ihrem Bericht als „interessant“ bezeichnen. „Man konnte es aber auch als eiskalt und eher deutsches Winterwetter bezeichnen“, sagt Marion Land zu den stellenweise nur sechs Grad während der Nacht. „Den ‚Winter‘ in Florida hatte ich mir anders vorgestellt.“
Relativ problemlos kommt die Mannschaft durch die Florida-typische lange Nacht mit nahezu zwölf Stunden Dunkelheit. „Es ereilte uns lediglich ein Reifenschaden und ein kleines Problem beim Bremsenservice kostete uns eine Runde“, beschreibt Juniorchef Christian Land die technische Situation. Eine Kollision mit einem Gegner bringt noch mal ein wenig Aufregung, aber keine Folgen. Der Audi ist leicht zerfleddert, läuft aber perfekt. „Aufgeben gilt allerdings nicht. Solche kleinen Schicksalsschläge dienen höchstens als Motivationshilfe.
Doch irgendwie muss der Renngott einen Westerwälder Pass haben. „Bei einer Gelbphase konnten wir uns wieder in die Runde der Führenden zurückrunden“, erzählt die Land-Mannschaft. „Bei diesen Neutralisierungen der Rennen in den USA kannst du Pech oder Glück haben, du kannst dich zurückrunden oder in den Tiefen der Ergebnislisten verschwinden. Das ist typisch für den amerikanischen Rennsport. „Wir hatten Glück“, strahlt Christian Land, als er um 10:00 Uhr Ortszeit den Montaplast Audi R8 mit der Start-Nr. wieder auf Platz vier meldet.
Drei Stunden vor Rennende liegt Land-Motorsport sogar wieder in der Spitzengruppe der GT3-Klasse. „Und was dann kam, war wirklich nichts für schwache Nerven“, so Wolfgang Land. „Permanent wechselt die Führung und zwei Stunden vor der Zieldurchfahrt war klar, dass die letzten Runden die spannendsten in der über 50-jährigen Geschichte der 24 Stunden von Daytona werden würden. „Unsere Fahrer und unsere Crew an der Box haben alles gegeben um zu gewinnen, aber gegen Michael Christensen im Porsche waren wir machtlos. „Ich habe gekämpft bis zum Umfallen“, beschreibt Christopher Mies die letzte Stunde am Steuer des Land-Audi, „habe sogar in der Steilwandkurve zwei Autos überholt, aber gegen den heranstürmenden Porsche war ich chancenlos.“
Nur 0,293 Sekunden, ein Wimpernschlag nach 24 Stunden und rund 3.600 gefahren Kilometern, fehlen am Ende zum ganz großen Triumph, der für ein Newcomer-Team in den USA einer Sensation gleichgekommen wäre. „Wir fliegen mit sehr viel Stolz nach Hause, denn wir hatten mit dieser Platzierung als absolute Neulinge in den USA nicht wirklich gerechnet“, freut sich Wolfgang Land auch über die Rolle des bestplatzierten Audi im kompletten Starterfeld. „Amerika, wir kommen wieder“, verspricht er. „Mitte März wird in Sebring (Florida) ein weiteres Highlight im amerikanischen Rennsport gefahren. „Bei den 12 Stunden von Sebring werden wir wieder am Start stehen.“
Presse-Downloads:
- PDF: PRESSEINFORMATION 02-2017
- FOTO: 2017 24h Daytona #29
- FOTO: 2017 24h Daytona Champaign
- FOTO: 2017 24h Daytona Fahrer
Weitere Bilder in der Onlinegalerie: IMSA 24h Daytona 2017.